Fischreiches Angeljahr in den Bodden

Durch Warm- bzw. Kaltlufteinbrüche kann es zu erheblichen Verschiebungen kommen. So ist es im Februar manchmal wärmer als im August.

Frühjahr
Frühjahr ist Heringszeit rund um Rügen. Die Silberlinge gehen zahlreich an die Paternoster und sind sehr beliebt bei den Anglern. Ob vom Boot oder von Land aus, Heringsangeln ist Volkssport. Wenn Mitte Mai die Schonzeit beim Hecht zu Ende geht, stehen die Fische meist noch sehr flach (0,5 m bis 1,5 m). Bei diesen Voraussetzungen brauchen wir sehr flach laufende Wobbler oder leichte Blinker und Spinner. Auch Gummifische mit leichten Köpfen oder einen Streamer, an der Flugrute präsentiert, fangen oft sehr gut. Als Angelzeit haben sich die frühen Morgen- und späten Abendstunden bewährt. Bereichert wird die Jahreszeit von dem Hornhecht. Dieser, auch als „Marlin des kleinen Mannes“ bezeichneter Fisch, lässt sich gut mit Blinker oder Fetzenköder über 1 bis 2 m tiefem Wasser fangen. Er liefert rasante Drills und ist sehr wohlschmeckend. Die beste Zeit beginnt, wenn an der Küste der Raps blüht.

Sommer
Durch das stark wachsende Kraut und Schwimmkraut wird das Angeln erschwert, und außerdem bietet es den Hechten guten Schutz. Man kann aber immer noch recht gut Hechte fangen, zudem macht ein Fisch von 80 cm im Sommer oft genau soviel Spaß wie ein metriger im Winter. Sehr interessant ist ab Juni der Zanderfang. Besonders in den trüben Bodden lassen sich die Räuber erbeuten. Die Fische gehen am besten auf Gummiköder in 7 bis 15 cm. Auch Barsche fängt man an der Wurm- und Spinnangel. In den Abend- und Nachtstunden gehen schöne Aale besonders gut auf Tauwurm. Weißfische, wie Brassen und Plötzen, runden die Möglichkeiten des Sommers ab.

DSC_0145.JPG

Herbst
Der Herbst ist Hechtzeit in den Bodden. Besonders gut sind Stellen, wo Scharrkanten, Unterwasserberge oder Krautfelder vorhanden sind. Auch die Fahrrinnen der Schifffahrt sind beliebte Einstände der Hechte. Als Köder haben sich tiefer laufende Wobbler in möglichst natürlichen Farben, schwere Blinker, Gummifische und Bleikopfspinner bewährt. Besonders mit Gummifischen konnte so mancher wahre Sternstunden erleben. Im Herbst lässt sich auch der Barsch gut beangeln. Problematisch ist es nur, die stachligen Gesellen aufzuspüren. Meist werden sie nur zufällig beim Hechtangeln gefangen. Wenn man einen Barsch gefangen hat, merkt man sich die Stelle und wirft den Bereich mit einem kleineren Spinner, Balance Jig oder Twister wieder an. Meist können dann noch mehrere gefangen werden und die Boddenbarsche sind recht groß (regelmäßig über 40 cm). Zander lassen sich im Herbst auch noch recht gut beangeln. Je kälter es wird, umso zaghafter werden allerdings die Kontakte. Trübe, ruhige und tiefe Bereiche mit hartem Grund sind jetzt top.

Winter
In dieser Jahreszeit werden eine große Anzahl von kapitalen Hechten gefangen. Am besten ist es im Spätwinter, kurz bevor die Heringe kommen. Das ist meistens Ende Februar oder Anfang März der Fall. Dann sind alle Hechte heiß auf leckere Heringe. Jetzt sind alle Köder top, die Ähnlichkeit mit einem Hering haben. Die Fische sind um diese Zeit voll mit Laich, daher selektieren viele Angler und nehmen besonders die dicken Hechtdamen nicht mit. Das Angeln um diese Jahreszeit ist aufgrund von Wind und Wetter etwas für „ganz Harte“ und durch Eisgang nicht immer möglich. Gute Kleidung und ein vernünftiges Boot sind unbedingt nötig.

In diesem Sinne

PETRI HEIL!!!

Kommentare sind geschlossen.